Quellen: http://farm3.static.flickr.com/2165/2216399591_992b205687.jpg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/04/Mezquita_de_Medina_Azahara.jpg
Die Patio des im 16. Jh. nach maurischem Vorbild errichteten Privatpalazzo „Casa
de Pilatos” wird von gleich zwei Pallas-Athene-Statuen beschützt. Dort und
in einem Untergeschoß lagern antike Skulpturen und Inschriften insbesondere
aus römischer Zeit. – Schließlich verzehre ich noch etliche der
vielgepriesenen Tapas von Sevilla; unter diesen „mixtas” befindet sich
etwas, das nach einem weißglasierten Donutkringel aussieht und sich auf der
Zunge als frittierter Tintentisch entpuppt.
Sa. 23.9.:
Auf der Weiterfahrt gen Córdoba kommen wir erneut
an Baumwollfeldern vorbei. Eine gute halbe Stunde vor der Stadt halten wir in
Blickweite der hoch droben liegenden Burg von Almodóvar. Denn auf den
hügeligen Weiden unterhalb sind soeben einige Reiter dabei, einen
(Kampf?-)Stier von seiner Herde zu sondern, was ihnen nicht recht gelingen
will.
Eine gute Auto-Viertelstunde vor Córdoba
liegen die erst zu zehn Prozent ausgegrabenen Palast- und Stadtanlagen von Madinat
Al-Zahra. Es war dies die auf übereinanderliegenden Terrassen erbaute
Residenzstadt des selbsternannten Kalifen von Córdoba, die schon nach kaum
einem Jahrhundert (kurz nach 1000) ob ihrer Pracht von den fundamentalistischen
bilderstürmenden Almoraviden-Berbern geschleift wurde. Zu erkennen sind u.a.
noch Moschee, Pferdeställe, Wachstube und Küchenofen.
Unser Hotel in Córdoba, der
Heimatstadt dreier großer Philosophen, liegt gleich jenseits der
Altstadtbrücken. Es ist ein Neubau ohne Charme, der von bewaffneten oder – wie
in den umliegenden Hotels und Supermärkten – zumindest Handschellen führenden
Sicherheitskräften bewacht wird. Bei unserem Eintreffen gegen 14 Uhr ist noch
kein Zimmer in diesem Viersterne-Hotel „Ciudad de Córdoba” zu bekommen, da
soeben eine große spanische Reisegruppe aus den Hotelzimmern kommt. Bis zur
Abfahrt ihrer Busse nimmt sie die Halle der Rezeption in Beschlag; ihr
Reiseführer, der die meisten duzt, tritt ständig mit Spezialwünschen an die
einzige Angestellte in der Lobby heran (ihre vorgesetzte Managerin machte sich
unmittelbar nach unserem Eintreffen in den Feierabend davon). Im Kleinen hatten
wir solch ungenierte Einfälle von Busreisegruppen schon zwei, drei Mal erlebt,
so 1993 in Schottland. Diesmal sind es zwischen 70 und 100 Personen jeglichen
Alters, die womöglich aus einem Dorf stammen oder Mitglieder einer
Kirchgemeinde sind und nun auf das weitere Tagesprogramm warten.
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