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glühenden, sonnengleich wabern­den, gleißenden und wieder erlöschenden Filmscheinwerfer legt sich das Schrift­band ZOE­TROPE STUDIOS und erscheint dann als Insert „FRANCIS FORD COPPOLA PRESENTS”. „Di­rec­ted by WIM WEN­DERS” ist erst zu lesen, als eine End­los­schleif­e von perlmuttgleich schillernden Was­ser­krin­geln in Schwarzfilm über­ge­gan­gen ist, über den sich dann als Text die bekannte Hammett-Hom­mage von Raymond Chandler legt. Freilich wird der Film­titel wie die nach­fol­gen­de übrige Titelei in weißer Schreib­ma­schi­nen­schrift dar­ge­bo­ten und damit Ham­mett und seinem Exi­stenz­kampf als Schriftsteller zu- oder un­ter­geord­net.


Das einleitende Gekreisel des Hafenwassers ist sehr suggestiv. Be­glei­tet von dem sich mehr­mals wie­der­ho­lend­en und abwandelnden melancholischen musikalischen Leitmotiv des Films (Klarinette und Piano), mag es ei­nem wie ei­ne zersprungene Schallplatte vorkommen; oder auch, bei Kenntnis der Drehgeschichte dieses Films, wie ein Sinn­bild für die schier endlose und zeitweilig abgebrochene Produktionszeit für ‚Hammett’ selbst. Wenn es ein Sinn­bild ist, dann allerdings eines, das sich sogleich konkretisiert, spielen doch die An­fangs- und Schluß­szenen der da­durch kreis­för­mig sich schließenden Filmhandlung in den Docks von San Fran­cisco. Der Anblick des perl­mutt­far­be­nen und sich kon­zen­trisch ringelnden Wasser, in das an­scheinend soeben et­was hineingeworfen wurde, lei­tet tat­säch­lich zu der er­sten von Ham­mett soeben niedergetippten Szene über, in der sein Freund Ryan die im Ha­fen­be­cken versteckte Per­len­ket­te entdeckt. All diese Assoziationen blei­ben insofern bei der Sache, als sich in die­sem Film bald kaum mehr un­ter­schei­den läßt, ob hier noch Ham­metts detektivische Kombi­nationsgabe funktioniert oder ob schon seine li­te­ra­ri­sche Phantasie ihr ei­gen­sin­ni­ges Spiel treibt.


Zu Beginn seines Filmprojekts vertiefte sich Wim Wenders in Hammetts schrift­stel­le­ri­sche Entwicklung. Er nahm sich besonders sein Lieblingsbuch ,Rote Ernte’ (1929) vor und ver­glich Hammetts ursprüngliche, in mehreren Fort­set­zun­gen im ,Black-Mask’- Ma­ga­zin erschie­nene Fassung mit deren Überarbeitung, die daraus allererst eine gro­ße zu­sam-


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