Weitere Klassen- und Spielkameraden in
Oberhausen-Holten (1953-55)
Oben: Hans-Jürgen Sch. Rechts: Michael Schm., Peter Schul., Rainer Ro., Heiner Schu. und Willi Ge.
Von
den meisten Mitschülern liegen mir drei Gruppenphotos
vor, außer dem mir altvertrauten aus dem 4. Schuljahr noch
eines von den Erstkläßlern sowie von den Konfirmanden.
Ungefähr ein Drittel der Schüler bevorzugt wie ich
selbst ein bestimmtes Raumgeviert als
Aufstellungsposition. Auch behaupten
sich einige Gesichter sehr entschieden gegen die
übliche Metamorphose vom Kind zum
Jugendlichen. Andere durchlaufen in wenigen
Jahren so erstaunliche Veränderungen,
daß sie erst nach wiederholtem vergleichendem
Hinschauen zu identifizieren sind.
Der eine oder andere muß schon in der Grundschulzeit
Schreckliches durchgemacht haben.
Wie
zu erwarten, habe ich die Jungen durchweg deutlicher in Erinnerung
behalten als die Mädchen, mit denen ich außerhalb
des Unterrichts fast nie zusammenkam.
Bei den
(Familien-)Namen war ich öfter unsicher oder irrte
mich. Nach Ermittlung der richtigen Namen
waren die fehlerträchtigen Assoziationswege
meist leicht rekonstruierbar, etwa daß ich
den Nachnamen eines Politikers oder eines Sportlers
auf jemanden übertrug, der denselben Vornamen
hatte; oder daß ich zu dem falschen Nachnamen „Weiß”
schlichtweg durch das weißblonde Haar des Betreffenden
verleitet wurde. Daß mir zu einem meiner Mitschüler
weder Vor- noch Nachname einfallen wollten, mag
daran gelegen haben, daß er mich physiognomisch und
in seiner sich stark zurücknehmenden
Höflichkeit seit langem schon an Franz Kafka
erinnert hatte und wohl dadurch selber allmählich namenlos
wurde.