Bei aller Ähnlichkeit in
den Bildmotiven lassen sich nur selten einmal Arbeiten derselben
Altersstufe im direkten Vergleich gegenüberstellen, so wie es bei den oben abgebildeten Pfauen möglich ist.
Bei der Durchsicht der
gesammelten Kinderarbeiten fällt die Materialfülle und
Schaffensfreude besonders im Lebensalter zwischen 3 und 6 Jahren auf.
Kennzeichnend für diese Malphase ist das Entdecken und Ausprobieren
weiterer Gestaltungselemente, wobei viel Schwung und Übermut zu
bemerken ist. Man kann den Eindruck gewinnen, dass Kinder keinerlei
Scheu haben, alles sie Umgebende aus persönlicher Perspektive
abzubilden. Ab Mitte des 6. Lebensjahres jedoch werden diese
spontanen Gestaltungen immer seltener und nähert sich die
Bildgestaltung immer mehr einer naturalistischen Wiedergabe der
Wirklichkeit.
Die Entwicklung beim
„Darstellen mit Bildmitteln” zeichnet sich gegenüber der anderen
beim „Spracherwerb” vor allem darin aus, dass die Kinder über
einen langen Zeitraum hinweg überwiegend aus sich heraus - auch
unbewusst - agieren, ohne dabei Vorbilder oder vorgegebene Muster zu
beachten. In dieser frühen Kindheitsphase hegen sie keinerlei
Zweifel daran, dass ihre bildnerischen Darstellungen von den anderen
Menschen erkannt und verstanden werden. Bildtitel und vereinzelte
Erläuterungen wurden denn auch von ihnen eher beiläufig gegeben.
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