Man mag
es kaum mehr glauben. Doch spricht diese Erfahrung mit einer
autoritären Lehrerschaft auch aus der folgenden Erklärung
des Redaktionsmitglieds Hartmut S.: „Wir
möchten nur im Namen der Schüler schreiben und uns nicht
anmaßen, etwa ein amtliches Sprachrohr der Schule zu
sein, denn das könnte leicht zu einer strengen Zensur
‚von oben’ führen. Wir möchten uns von niemandem einen
Maulkorb umhängen lassen!” Ebendies
passiert dann. Die noch im selben Heft 1/59 abgedruckte milde
Satire des Unterprimaners Karsten
S. über gewisse Absurditäten der
einseitigen „Grußpflicht” an unseren Schulen wird
im Folgeheft von der „Redaktion” zurückgenommen:
„Wir bedauern sehr, daß in dem Artikel ‚Der Gruß’ die
gebotene Form nicht gewahrt wurde. In Zukunft werden
ähnliche Beiträge nicht mehr veröffentlicht”.
Damit nicht genug, findet sich in 2/59 noch die unauffällig
unter der Rubrik „Schulnachrichten”
plazierte Notiz: „Herr Str. Dr. B ... ist als
beratender Lehrer in die Redaktion
eingetreten.”
Wie
erfolgreich unser den Index librorum prohibitorum verteidigender
Englischlehrer in diesem neuen Amt gewesen sein muß,
geht indirekt daraus hervor, daß genau in dem Moment, als
er im Impressum nicht mehr erscheint (in Heft 1/62),
nicht nur jene Benotungsdiskussion
angestoßen wird, sondern zum erstenmal auch Themen
wie „Ko-Edukation” oder „Schulreform” angesprochen
werden.
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