Wenn
„Trapper” in meine Nähe kommt, streift mich wirklich manchmal
seine Alkoholfahne. <Griff er, sich dessen
bewußt, darum so gern zu seinen Distanzwaffen Kreide
und Schlüsselbund?> Mich behandelt er zwar coram
publico nie so gemein, bleibt jedoch ein hinterlistiger
Feind. Und als ich ihn einmal darauf hinweise, daß er
mir in einer Klassenarbeit, die ich wohl nur um ein Haar verfehlte,
etwas als Fehler ankreidete, das er meine
mit „gut” oder „sehr gut” benoteten Banknachbarn Norbert
durchgehen ließ, entscheidet er nicht etwa zu meinen
Gunsten, sondern streicht dies unverzüglich auch Norbert als
Fehler an, der dadurch wohl auf eine schlechtere Note
kommt: Perplex und stumm nehmen wir beiden dies zur Kenntnis.
Damit nicht genug, rächt sich „Trapper” noch dadurch,
daß er mir in Latein nicht die Abschlußnote gibt,
die ich nach meinen sonst durchweg triftigen
Berechnungen verdient hätte.
Dafür
soll er einmal einen besonders schwachen Schüler durch eine
unverdient günstige Zeugnisnote vor der Relegation
vom Gymnasium bewahrt haben. – X., der des Morgens
mit kleinem Abstand hinter „Trapper” zur Schule
ging und so dessen regelmäßige
Verproviantierung mit „Vivil” und ähnlich
kaschierenden Mitteln mitbekam, wußte
Jahrzehnte später von anderen unerbittlichen
Verfolgungen zu berichten, noch Jahre über die
„Mittlere Reife” hinaus. Ungerecht,
heimtückisch und zudem sadistisch sei er gewesen, habe so
gern mit den Fingerknöcheln gegen die
Oberarmknochen oder in die Weichteile an deren Unterseite
gestoßen.
Als
ich Jahrzehnte später sah , daß „Trapper” noch in der Nähe
unseres Gymnasiums wohnte, hatte ich nicht die
geringste Lust, mich wieder an ihn zu wenden und
mich um ein besseres Verständnis seines Verhaltens zu
bemühen. Wie auch sollte eine etwaige
Alkoholkrankheit es entschuldigen können? So
denn ab mit ihm in den Orkus, wo schon andere
unvergessene Todfeinde meiner Kindheit und Jugend auf
ihn warten!
Sicherlich
wurde sein Treiben von manch einem seiner Kollegen bemerkt und
mißbilligt. Doch war es einer von uns, Wim, der dies auch öffentlich
ansprach, als er 1964 in unserer Schülerzeitschrift ein
„Stimmungsbild” von unserer Schule zeichnete und in seinem
Begleittext einen ungenannten, für uns Schüler aber
kenntlichen Pauker ausrufen ließ: „Was ist denn
Subjekt, Du Armleuchter?” (Siehe die Abbildung auf S.
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