Quellen:www.fleischarchive.org/htmlArchive/erstuermung.htm DVD bei „Tacker Film”
www.cinema.de/kino/filmarchiv/film/das-tapfere-schneiderlein,1338872,ApplicationMovie.html?tab=Bilder
Filmvorführungen
im Unterricht der Grundschule
Unser
Lehrer und Rektor, der uns gelegentlich auch den „Schulfunk”
hören läßt, zeigt uns im Klassenzimmer einige
Schwarz-Weiß-Filme, darunter einen Kurzfilm
über die Heinzelmännchen von Köln und einen längeren
Film über die Belagerung einer
mittelalterlichen Stadt: Hier scheinen
die Angreifer mit einem Rammbock anzustürmen,
von ihren Leitern hinabgestoßen und mit Pech
überschüttet zu werden.
Es
war dies der 1943 von den Brüdern Diehl gedrehte und nur 12 Minuten
lange Streifen ‚DIE
ERSTÜRMUNG EINER MITTELALTERLICHEN
STADT’.
Mir war nicht mehr
erinnerlich, daß es ein „Puppentrickfilm” ist.
‚DAS TAPFERE
SCHNEIDERLEIN’
Von diesem Film
habe ich noch die Szene vor Augen, wie der Kleine mit
spitzem(?) Hut wohlgemut in die Bildtiefe
hineinmarschiert, meinem Empfinden nach
stracks dem Riesen entgegen.
Nichts
also als die Essenz dieses Films ist mir in Erinnerung geblieben, das
symbolgleiche Bild für eine kämpferische
Einstellung. - In der uns gezeigten Version von
1941 trägt das Schneiderlein einen Dreispitz und rüstet
sich schon in seiner Wohnung fröhlich pfeifend zum Kampf.
– Beim Wiederbetrachten
nach Jahrzehnten will mir sehr vertraut vorkommen, wie er
die Sprechweise des ungeschlachten ersten Riesen
nachäfft. Und das wie irrsinniges Grinsen auf dem Gesicht
des Schneiderleins, wenn es die beiden auf ihrem
Höhlenlager eingeschlafenen Riesen Zug um
Zug tückisch aufeinanderhetzt.
‚DIE STADTMAUS
UND DIE FELDMAUS’
Ein „Trickfilm”:
Die Feldmaus macht sich mit Kopftuch(?) und einem
zusammengeknoteten Bündel, das
sie an ihrem Wanderstock auf dem Rücken trägt,
nach links hin auf den Weg in die Stadt. Im nächsten Moment aber
erblicke ich diese Szene durchs Fenster unseres
Klassenzimmer irgendwo draußen auf der Straße.
Offenbar
hat sich hier eine spätere Phantasie über ein authentisches
Erinnerungsbild gelegt. Wie beim ,tapferen
Schneiderlein’ ist es ein szenisches Bild
wohlgemuter Aufbruchsstimmung, in dem
Herkunft und Zukunft noch beieinander sind.
– Wie
ich nun beim Wiederbertrachten des 12minütigen
Puppentrickfilms der Brüder Diehl (nach der Fabel von Äsop) sehe,
hat die nach
links hin in die Stadt aufbrechende Feldmaus kein Kopftuch; sie
benutzt zwar ihren Regenschirm als Wanderstock, trägt ihr
geknotetes Bündel aber in der Hand. - Merkwürdig, daß ich mich
nicht mehr an die dramatischen Szenen in der
Stadt erinnern konnte, darunter ihr Beinahesturz
in einen Gulli und die Bedrohungen durch Katze
und Mausefalle.
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